Blogeintrag #5: Was der Dackel nicht kann…
Immer wenn Du einen guten Freund fragst, was er als seine fünf wichtigsten eigenen Weisheiten an die Welt weitergeben würde, dann wirst Du wahrscheinlich etwas Großes erleben. Wenn er oder sie wirklich ein Guter oder eine Gute ist, dann bekommst Du Geschenke. Ich habe es schon erlebt, dass genau diese Frage mir Antworten gegeben oder Sichtweisen eröffnet hat, auf die ich selbst nicht hätte kommen können. Zumindest nicht so leicht. Wir denken ja mit dem einen Gehirn, das uns gegeben ist. Wir haben nur das eine. Also ist ein guter Gedanke oder eine gute Idee oft nicht von innen zu haben. Zu den wichtigsten „eigenen Weisheiten“ zählt für mich diese hier: Anders als alle anderen Lebewesen können wir Menschen über unser eigenes Denken nachdenken. Wir können mit dem gleichen Gehirn, das gerade aktiv einen Gedanken denkt, gleichzeitig über diesen Gedanken nachdenken. Wenn wir wollen, können wir sogar über unser Denken von gestern über einen Gedanken von vor vier Wochen nachdenken.
Schön. Wundervoll. Einzigartig. Und?
Während Du diese Zeilen liest, verarbeitet Dein Gehirn das, was Du gerade liest. Du denkst. Jetzt ist es nur ein sehr kleiner Schritt, über diese Gedanken nachzudenken. Probiere das einfach mal aus.
Doch zurück zu meinen „eigenen Weisheiten“, mit denen dieser Blog begonnen hat. Für mich gehört eben diese Erkenntnis, dass wir Menschen über die Fähigkeit verfügen, über unser eigenes Denken nachzudenken, zu diesen eigenen Weisheiten. Vielleicht nicht in die Top-5. In jedem Fall aber in die Top 10.
Warum? Über den gerade gedachten Gedanken nachzudenken ist nämlich nichts anderes, als sich selbst zu „beobachten“. Du kannst Dir beim Denken zusehen. Du kannst Dir somit beim Sein zusehen. Und Du kannst dabei immer die Frage stellen: „Will ich das so?“ Du siehst sozusagen dem Regisseur Deines Lebens (dem Programmierer, dem Autor – nenn es wie Du magst, jedenfalls dem, der als einziger Dein Leben aktiv in der Hand hat und es gestaltet) dabei zu, wie er (Du) das macht. Und Du bist es demzufolge auch, der jederzeit „eingreifen“ kann. Du kannst ja beim Beobachten gleichzeitig überlegen, ob Du nicht etwas anderes machen möchtest. Und dann steht es Dir frei, zu entscheiden, was Du wirklich machen möchtest. Du kannst zu Dir selbst sagen „Stopp!“, kurz innehalten und dann aktiv in genau dieser Sekunde das zu tun, was Du tun möchtest. Diese Sekunde, dieses Handeln, ist dann das so oft in Büchern über persönliche Weiterentwicklung erwähnte und empfohlene „Tun/Leben im Hier im Jetzt“. Dein Tun. Dein Leben. Wenn Du es in Deine Hand nimmst. Wenn Du das öfter und öfter übst, dann ist dein Tun und Dein Leben dort, wo es hingehört. In Deiner Hand.
Mach mehr draus und entwickle ein Habit für Dich
Du hast vielleicht schon einmal von dem Gedankenexperiment mit dem blauen Elefanten gehört. Hast Du? Und das geht es: Versuche mal, nicht an einen blauen Elefanten zu denken. Schwierig, oder? Seit ich zum ersten Mal diesen blauen Elefanten erwähnt habe, kaut Dein Gehirn daran herum und erzeigt ein Bild. Genauso funktioniert Dein Denken. Mach Dir diese Erkenntnis zunutze und beobachte Dein Denken. Frag Dich aktiv eine der folgenden Fragen:
- Wie komme ich jetzt darauf?
- Was habe ich davor gedacht?
- Mag ich darüber nachdenken?
- Was fühle ich bei diesem Thema oder Gedanken?
Sinn dieser Übung ist es nicht, dass Du die Antworten auf diese Fragen findest. Sondern, dass Du auf Dein eigenes Denken drauf schaust und es zu „erkennen“ beginnst. Mit dieser Übung wird es Dir bald selbstverständlich erscheinen, Deine Gedanken nicht nur zu sehen, sondern diese auch mehr und mehr bewusst auszuwählen.
Hier geht es um die 6. Spielregel des Lebens: „Dein Gehirn ist Deine ultimative Macht, aber auch Deine Limitierung - nutze es mit Absicht.“