Hartmut Woerrlein Hartmut Woerrlein

Blogeintrag #5: Was der Dackel nicht kann…

“Du hast Macht über deinen Geist – nicht über äußere Ereignisse. Erkenne dies, und du wirst Stärke finden.” – Marcus Aurelius

Immer wenn Du einen guten Freund fragst, was er als seine fünf wichtigsten eigenen Weisheiten an die Welt weitergeben würde, dann wirst Du wahrscheinlich etwas Großes erleben. Wenn er oder sie wirklich ein Guter oder eine Gute ist, dann bekommst Du Geschenke. Ich habe es schon erlebt, dass genau diese Frage mir Antworten gegeben oder Sichtweisen eröffnet hat, auf die ich selbst nicht hätte kommen können. Zumindest nicht so leicht. Wir denken ja mit dem einen Gehirn, das uns gegeben ist. Wir haben nur das eine. Also ist ein guter Gedanke oder eine gute Idee oft nicht von innen zu haben. Zu den wichtigsten „eigenen Weisheiten“ zählt für mich diese hier: Anders als alle anderen Lebewesen können wir Menschen über unser eigenes Denken nachdenken. Wir können mit dem gleichen Gehirn, das gerade aktiv einen Gedanken denkt, gleichzeitig über diesen Gedanken nachdenken. Wenn wir wollen, können wir sogar über unser Denken von gestern über einen Gedanken von vor vier Wochen nachdenken.

Schön. Wundervoll. Einzigartig. Und?

Während Du diese Zeilen liest, verarbeitet Dein Gehirn das, was Du gerade liest. Du denkst. Jetzt ist es nur ein sehr kleiner Schritt, über diese Gedanken nachzudenken. Probiere das einfach mal aus.

Doch zurück zu meinen „eigenen Weisheiten“, mit denen dieser Blog begonnen hat. Für mich gehört eben diese Erkenntnis, dass wir Menschen über die Fähigkeit verfügen, über unser eigenes Denken nachzudenken, zu diesen eigenen Weisheiten. Vielleicht nicht in die Top-5. In jedem Fall aber in die Top 10.

Warum? Über den gerade gedachten Gedanken nachzudenken ist nämlich nichts anderes, als sich selbst zu „beobachten“. Du kannst Dir beim Denken zusehen. Du kannst Dir somit beim Sein zusehen. Und Du kannst dabei immer die Frage stellen: „Will ich das so?“ Du siehst sozusagen dem Regisseur Deines Lebens (dem Programmierer, dem Autor – nenn es wie Du magst, jedenfalls dem, der als einziger Dein Leben aktiv in der Hand hat und es gestaltet) dabei zu, wie er (Du) das macht. Und Du bist es demzufolge auch, der jederzeit „eingreifen“ kann. Du kannst ja beim Beobachten gleichzeitig überlegen, ob Du nicht etwas anderes machen möchtest. Und dann steht es Dir frei, zu entscheiden, was Du wirklich machen möchtest. Du kannst zu Dir selbst sagen „Stopp!“, kurz innehalten und dann aktiv in genau dieser Sekunde das zu tun, was Du tun möchtest. Diese Sekunde, dieses Handeln, ist dann das so oft in Büchern über persönliche Weiterentwicklung erwähnte und empfohlene „Tun/Leben im Hier im Jetzt“. Dein Tun. Dein Leben. Wenn Du es in Deine Hand nimmst. Wenn Du das öfter und öfter übst, dann ist dein Tun und Dein Leben dort, wo es hingehört. In Deiner Hand.

Mach mehr draus und entwickle ein Habit für Dich

Du hast vielleicht schon einmal von dem Gedankenexperiment mit dem blauen Elefanten gehört. Hast Du? Und das geht es: Versuche mal, nicht an einen blauen Elefanten zu denken. Schwierig, oder? Seit ich zum ersten Mal diesen blauen Elefanten erwähnt habe, kaut Dein Gehirn daran herum und erzeigt ein Bild. Genauso funktioniert Dein Denken. Mach Dir diese Erkenntnis zunutze und beobachte Dein Denken. Frag Dich aktiv eine der folgenden Fragen:

- Wie komme ich jetzt darauf?

- Was habe ich davor gedacht?

- Mag ich darüber nachdenken?

- Was fühle ich bei diesem Thema oder Gedanken?

Sinn dieser Übung ist es nicht, dass Du die Antworten auf diese Fragen findest. Sondern, dass Du auf Dein eigenes Denken drauf schaust und es zu „erkennen“ beginnst. Mit dieser Übung wird es Dir bald selbstverständlich erscheinen, Deine Gedanken nicht nur zu sehen, sondern diese auch mehr und mehr bewusst auszuwählen.

Hier geht es um die 6. Spielregel des Lebens: „Dein Gehirn ist Deine ultimative Macht, aber auch Deine Limitierung - nutze es mit Absicht.“

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Hartmut Woerrlein Hartmut Woerrlein

Blogeintrag #4: Es ist nicht wie es ist…Probleme? Es gibt keine Probleme

„Gewonnen und verloren wird zwischen Deinen Ohren“ - unbekannt

Hach, wie oft bin ich mit dieser Aussage schon angeeckt? Zu Recht und auch nicht zu Recht. Finde ich. Ich kenne keinen einzigen Menschen, der keine Probleme hat. Jeder hat welche. Ich habe welche und ich bin mir sicher, dass Du auch welche hast. Manche leiden mehr unter ihren Problemen als andere und manche tun sich leichter damit, ihre Probleme zu lösen oder anzupacken. Manche befinden, dass Probleme ok sind. Manchen bereiten sie viel Stress und Probleme machen sie ungesund und unzufrieden. Andere wiederum scheinen sehr entspannt zu sein trotz ihrer Probleme. So sind die Menschen eben verschieden. Aber ist das wirklich so? Sind die Menschen da so unterschiedlich oder wie kann sowas sein, dass alle offenbar Probleme haben aber damit unterschiedlich zurechtkommen. Und: Was ist überhaupt ein Problem? Das Internet bietet wie so oft unterschiedliche Antworten an. So steht in Wikipedia zum Beispiel folgendes: „Ein Problem (griechisch πρόβλημα próblema, deutsch ‚das Vorgeworfene, das Vorgelegte‘, „das, was [zur Lösung] vorgelegt wurde, Klippe, Hindernis“) nennt man eine Aufgabe oder Streitfrage, deren Lösung mit Schwierigkeiten verbunden ist. Ausgangssituation, Hindernis und Zielsituation müssen hierzu festgestellt werden, während der Lösungsweg offen, unbestimmt bleibt. Hindernisse, Widerstände oder Schwierigkeiten, die überwunden oder umgangen werden müssen, um von einer Ausgangssituation in eine Zielsituation zu gelangen, sind Teil von Problemen. Im Duden heißt es „schwierige [ungelöste] Aufgabe, schwer zu beantwortende Frage, komplizierte Fragestellung“ oder wahlweise auch „Schwierigkeit“.

Wenn man sich beide Quellen mal genauer ansieht, dann geht es in allen Definitionen nicht losgelöst um das vermeintliche Problem, sondern um jemanden, der ein solches hat oder zu haben glaubt. Und plötzlich rückt die Idee, dass es gar keine Probleme gibt, ein Stück näher. Jedes Problem braucht nämlich jemanden (eine oder mehrere Personen), die der Auffassung sind, sie hätten ein Problem. Ich bin im Konjunktiv. Es geht also um eine Auffassung eines oder mehrerer Menschen. Du kannst Dich einfach hinstellen und völlig korrekt Deine eigene Auffassung vertreten. Diese kann die gleiche sein, sie kann aber auch eine andere sein. Ein Beispiel: Dass der Vater Deiner Frau gestorben ist, ist um so mehr ein Problem, je jünger Deine Frau ist und je jünger folglich ihr Vater war, der möglicherweise noch versprochen hatte, für einen Großteil Deines Hauskredits aufzukommen und Euch als junges Paar zu entlasten. Wenn Deine Frau aber schon 60 ist und ihr Vater seit Jahren mit fast 90 dement im Altersheim seinem Lebensende mehr oder weniger glücklich dahinvegetierte, dann ist dessen Ableben eine subjektive und von der Situation abhängige Betrachtungsweise, die so oder so verständlich sein mag, den Begriff „Problem“ genau deshalb aber nur mehr oder weniger rechtfertigt. Das war nur ein Beispiel. Wir können jedes beliebige andere Beispiel betrachten. Ich habe schon viele Streitgespräche dazu erlebt und selbst geführt (und auch schon einige unabsichtlich angezettelt). Ich habe mal ein recht treffendes Zitat dazu gelesen, dessen Quelle ich nicht eindeutig finden kann. Es lautet in etwa so: „Alles in der Welt ist neutral, also weder gut noch schlecht – bis wir dem eine Bedeutung geben“. Also vereinfacht: Ob etwas ein Problem ist, liegt ausschließlich an der Person, die etwas für ein Problem hält. Mit meinem besten Freund hatte ich vor einigen Jahren eben genau diese Fragestellung (ob es überhaupt Probleme gibt). Er forderte mich mit einer Frage heraus: „Willst Du sagen, dass der Klimawandel kein Problem ist?“. Ich musste dann doch etwas länger nachdenken bevor ich eine gute Antwort gefunden hatte. „In einigen Millionen Jahren wird die Sonne verglühen und lange vorher wird die Erde nicht mehr bewohnbar sein. Wir beide werden schon lange vorher nicht mehr hier sein und unsere Kinder und Enkelkinder aber auch deren Enkelkinder und sogar deren Enkelkinder werden zu Staub verfallen sein. Kein Mensch wird jemals irgendetwas dagegen tun können, ganz egal, ob wir das für ein Problem halten oder nicht. Also ist es letztendlich auch wieder nur eine subjektive Sichtweise, ob wir den Klimawandel als Problem ansehen oder nicht. Alles ist neutral. Bis wir dem eine Bedeutung beimessen.

Mach mehr draus und entwickle ein Habit für Dich

Sich selbst zu beobachten ist der Schlüssel für so ziemlich alles, was Du in Deinem Leben verändern willst. Egal zu welchem Thema. Der Umgang mit Problemen ist da nicht anders. Fange so an: Ersetze in Deiner Sprache ganz bewusst „das Problem“ mit „das vermeintliche Problem“. Damit nimmst Du dem Problem sofort das Faktische, denn wann immer Du von einem Problem sprichst, dann sagst Du Dir selbst und anderen „Das ist ein Problem“. Wenn Du von einem vermeintlichen Problem sprichst, ist die Botschaft eine andere: „kann man als Problem sehen. Aber lass mal sehen...“ Übe das eine Weile und füge dann einen weiteren Schritt hinzu, indem Du Dich bei der Verwendung des Worts „Problem“ ganz bewusst fragst: „Ist das wirklich ein Problem?“. Und dann nimmst Du Dir 20 Sekunden Zeit, bevor Du genau die gleiche Frage noch einmal stellst „Ist das wirklich wirklich wirklich so?“ Du willst dadurch ganz bewusst in Frage stellen, ob Du etwas als Problem sehen willst oder ob es nach möglichst intensiver Inspektion wirklich eines darstellt (für Dich). Diese Übung wird schon nach kurzer Zeit sowohl die Anzahl der vermeintlichen Probleme, die Du in Deinem Leben zu haben glaubst als auch die „Schwere“ der angeblichen Probleme reduzieren. Probier es aus!

Hier geht es um die 2. folgende Spielregel des Lebens: „Es ist wie es ist. Bewerten ist optional.“

Simple Idee: Wir können bewerten, müssen aber nicht. Das Bewerten einer Situation führt unweigerlich zu einer Emotion. Wir halten etwas für gut oder nicht so gut und fühlen uns danach gut oder eben nicht so gut. Jeder Emotion geht ein Gedanke voraus. Und diesen Gedanken können wir selbst wählen. Er folgt keinem Automatismus. Aber wenn jeder Emotion ein Gedanke vorausgeht und wir diesen Gedanken sozusagen „aussuchen“ können, dann können wir unsere Emotionen auch aussuchen – oder besser ausgedrückt: Wir können unsere Emotionen steuern.

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Hartmut Woerrlein Hartmut Woerrlein

Blogeintrag #3: Die beiden wichtigsten Tage im Leben

„Die beiden wichtigsten Tage in Deinem Leben sind der Tag, an dem Du geboren wurdest und der Tag, an dem Du herausfindest, warum“ – Mark Twain

Das ist keine dieser Fragen, bei der man spontan in der Schule den Arm streckt und „ich weiß es“!“ in die Stille ruft. Zugegeben: Es ist überhaupt keine Frage. Es ist nicht einmal ein Satz. Aber wenn es eine Frage wäre, dann würde sie lauten: „was sind die wichtigsten beiden Tage in Deinem Leben?“. Ich könnte mich melden. Aber das würde altklug wirken. Oder vorlaut. ich lass es. Woher soll man das denn wissen? Für mich war lange klar, dass einer davon der Tag war, an dem ich meine Frau zum ersten Mal gesehen habe. Es war an einem ihrer ersten Arbeitstage in der Firma, bei der wir damals gearbeitet hatten. Und retrospektiv kann sicher jeder für einen solchen oder ähnlichen Tag sagen „der wichtigste im Leben“. Bis dahin. Vielleicht kam dann irgendwann dann mal ein anderer Tag hinzu – vielleicht die Geburt des ersten Kindes, der man selbst bewohnen durfte (in meinem Fall ohne umzukippen). Dann hat der wichtigste Tag im Leben plötzlich einen Konkurrenten. Dieses kleine Etwas erblickte das Licht der Welt und man schwankt heute bei der Erinnerung daran zwischen unterschiedlichen aber prägenden Bildern. Es kommen weitere solcher wichtigsten Tage. Wo hört das auf? Wie viele wichtigste Tage in einem Leben kann es denn geben?

Aber ich denke, so hat jeder seine eigene Antwort auf die Frage. Für manche ist es die Geburt des Kindes und für manche die Zusage eines Medizinstudiums.

Kameraschwenk. Neulich habe ich einen ganz anderen Blickwinkel zu diesem Thema kennengelernt. Ich bin über ein Zitat von Mark Twain gestolpert. Das ist der, der auch die Geschichte von Huckleberry Finn und Tom Sawyer geschrieben hat. Das Zitat geht in etwa so: „Die beiden wichtigsten Tage in Deinem Leben sind der Tag, an dem Du geboren wurdest und der Tag, an dem Du herausfindest, warum“. Ich denke jetzt schon eine Weile darüber nach. Der erste Tag, der, an dem Du geboren wurdest, ist naheliegend, denn erst mit diesem Tag beginnt ja Dein „Ich“. Ohne diesen ersten wichtigsten Tag Deines Lebens spielt ja kein weiterer eine Rolle. Doch der zweite, der nicht so offensichtliche, ist interessant. Ich bin fest davon überzeugt, dass manche Menschen wissen, warum sie geboren wurden. Manch andere wissen es nicht. Manche werden es nie für sich herausfinden. Die sterben und deren wichtigster Tag ist dann halt irgendein anderer Tag in deren Leben gewesen. Spielt dann auch keine so große Rolle. Aber derjenige, der das für sich herausgefunden hat, für den ändert sich etwas. Ich bin der Auffassung, dass man, sobald man diesen Grund für sich gefunden hat, ein anderes Leben führt, als das vor diesem Tag. Denn ab diesem zweiten wichtigsten Tag des Lebens hat man eine Aufgabe, eine Vision, eine Mission, nennen wir es irgendwie so. Aber diese Menschen können ab diesem Moment nicht mehr anders (zumindest nicht dauerhaft), als sich dieser Aufgabe mehr und mehr zuzuwenden. Wer diese Aufgabe für sich nicht oder noch nicht gefunden hat, der kann das alles gar nicht nachvollziehen. Ist auch ok so.

Interessanterweise kann es vorkommen (und kommt auch oft vor), dass man nachdem man seinen persönlichen Grund gefunden hat, man später im Leben noch einmal dieses Gefühl hat, dass man jetzt endlich weiß, warum man geboren wurde. Und das ist auch völlig ok so. Nach dem Motto „das Bessere ist des Guten Feind“ darf es doch noch einen besseren Grund geben. Besser ist besser. Und mit einer Richtung allemal besser als ohne. Die Nussschale im Meer muss sich darum nicht sorgen. Sie treibt so dahin durch ihr Leben. Sie muss nicht wissen, warum. Wir Menschen haben aber die Chance, für uns zu erkennen – jeder individuell und einzigartig für sich – warum er da ist.

Ich habe meines gefunden. Trotzdem sind die aufgelisteten Tage oben für mich die wundervollsten gewesen, selbst wenn sie mir einzeln nicht mit auf den Weg gegeben haben, warum ich hier bin. Aber eine Hilfestellung waren sie für mich in jedem Fall.

Mach mehr draus und entwickle ein Habit für Dich

Ich wurde schon oft gefragt, wie man sein eigenes „Warum“ finden kann, den Sinn seines eigenen Lebens. Die Frage lautet dann meist so oder so ähnlich „Was ist denn der Sinn des Lebens“ und ich antworte: „Den gibt es nicht so allgemeingültig für alle Menschen. Den gibt es nur für jeden einzelnen Menschen und den kann Dir keiner für Dich sagen. Leider und zum Glück ist es Deine Aufgabe, diesen für Dich herauszufinden.“ Oft ist der Fragende dann enttäuscht. Ich kann es nicht ändern. Aber noch etwas passiert nach diesen Momenten der Enttäuschung: Es beginnt bei den meisten ein Denkprozess, der sich kaum noch stoppen lässt. Wer sich einmal diese Frage gestellt hat, der sucht offenbar nach einer Antwort. Und wenn er verstanden hat, dass ihm die keiner geben kann, dann beginnt sich das Unterbewusstsein damit zu beschäftigen. Es nimmt die Frage sozusagen mit und fortan wird es sozusagen im Hintergrund, während man so durch sein weiteres Leben läuft, nach Türen Ausschau halten, durch die man dann gehen kann. Solche Türen würde man ohne diese offene Suche des Unterbewusstseins niemals finden und man könnte nie hindurchgehen. Es reicht also schon der Wunsch, für sich eine eigene Antwort auf diese Frage finden zu wollen. Es wird.

Hier geht es um die 1. Spielregel des Lebens: Du hast noch genau X Tage zu Leben. Du entscheidest, was Du damit machst.“

Snoopy hat mal mit seinem Freund Charlie Brown am Strand und beide blickten in den Sonnenuntergang als Charlie Brown seufzend feststellte „eines Tages werden wir alle sterben“. Darauf entgegnete Snoopy „Das stimmt. Aber an allen anderen Tagen nicht.“ Weiser Snoopy. Aber die eigentlich wichtige Erkenntnis bleibt für viele zunächst noch verborgen. Denn es geht nicht um die Erkenntnis, dass wir alle eines Tages sterben werden, sondern um die Frage, was wir mit all den anderen Tagen machen wollen. Es sind wichtige Tage. Es sind alle, die uns noch bleiben.

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Hartmut Woerrlein Hartmut Woerrlein

Blogeintrag #2: Von Fakten und Meinungen. Von subjektiv zu objektiv zu objektivierbar…?

Nein: ich werde hier nicht über die Qualität der Medien in Deutschland schreiben. Lästern werde ich auch nicht. Ich selbst habe Ende letzten Jahres mein eigenes Media-Detox-Programm gestartet. Kann ja jeder machen wie er will. Für mich passt das. Ich muss nicht mehr über so viele Dinge nachdenken, die angeblich passiert sind und bei denen ich dann unbewusst und meistens auch ungewollt zu grübeln beginne. Manches von dem angeblich Passierten beginne ich dann zu bewerten und nur allzu oft ärgere ich mich sogar über dieses oder jenes. Kann man machen, will ich aber nicht (mehr) machen. Aber wie gesagt: In diesem Beitrag geht es nicht um die Medien. Es geht um Gespräche zwischen Menschen. Um Kommunikation. Wäre es nicht schön, wenn wir mit unseren Mitmenschen öfter einer Meinung wären? Nein? Weniger Chancen, etwas vom anderen zu lernen? Hmm. Stimmt wohl. Erst durch unterschiedliche Sichtweisen können wir lernen und wachsen. Und nur durch wachsen können wir morgen (nachdem wir wiedermal etwas gewachsen sind) etwas mehr anbieten als noch vor ein paar Tagen. Macht das nicht unsere Gegenwart und die Interaktion mit uns wertvoller für andere und durch die unterschiedlichen Sichtweisen wertvoller für uns selbst? Eine echte Aufwärtsspirale wäre das. Doch was steht dem im Wege? Wenn ich die letzten Gespräche im Freundeskreis revue passieren lasse, dann entstand Reibung oft wegen unterschiedlicher Meinungen dadurch, dass die Beteiligten unterschiedliche Wissensstände hatten. Und was ich dann auch immer wieder feststelle ist, dass der Mensch nicht weiß, was er nicht weiß. Klingt komisch, ist aber so. Und weil das so ist, kann er auch nicht erkennen, wenn seine Meinung auf einer angenommenen Tatsache basiert, die keine Tatsache ist. Und dann passiert folgendes: Jemand argumentiert sehr engagiert für seine Sichtweise. Einer in der Gruppe widerspricht – hat also eine andere Meinung. Soweit so gut. Hätten beide den gleichen Wissensstand, dann wäre zwar nicht unbedingt eine gleiche Meinung die Folge. Zumindest wären aber die Chancen deutlich höher, zu einer qualifizierteren Meinung zu gelangen. Nennen wir Tatsachen „Fakten“, dann helfen wir der Konversation schon auf Sprünge Die einfache Frage „wie sehen denn die Fakten aus?“ kann da schon Wunder bewirken, ohne, dass sich einer der Teilnehmer angegriffen fühlt. Denn während man beim Begriff „Tatsache“ viel leichter geneigt ist, diese anzunehmen und interessanterweise auch, diese zu hinterfragen, ist das einfache Annehmen vermeintlich korrekter Inhalte ein subtiles Versteck für Unwahrheiten, aus denen sich dann aufreibende Gespräche entwickeln, die keinem etwas nützen und in der Regel unnötige Spannungen erzeugen. Unwohlsein in einer solchen Gesprächsatmosphäre ist nach meiner Beobachtung oft die Folge. Unnötig. Also her mit Fakten wann immer es geht. Ich selbst tappe allerdings dabei oft unbeabsichtigt in eine Falle. Wer Fakten fordert, wirkt schnell wie ein Besserwisser. Darauf bin ich mittlerweile zwar besser und besser vorbereitet. Dennoch erfordert es etwas mehr Anstrengung, in solchen Gesprächen voranzukommen.

Nein: ich werde hier nicht über die Qualität der Medien in Deutschland schreiben. Lästern werde ich auch nicht. Ich selbst habe Ende letzten Jahres mein eigenes Media-Detox-Programm gestartet. Kann ja jeder machen wie er will. Für mich passt das. Ich muss nicht mehr über so viele Dinge nachdenken, die angeblich passiert sind und bei denen ich dann unbewusst und meistens auch ungewollt zu grübeln beginne. Manches von dem angeblich Passierten beginne ich dann zu bewerten und nur allzu oft ärgere ich mich sogar über dieses oder jenes. Kann man machen, will ich aber nicht (mehr) machen. Aber wie gesagt: In diesem Beitrag geht es nicht um die Medien. Es geht um Gespräche zwischen Menschen. Um Kommunikation. Wäre es nicht schön, wenn wir mit unseren Mitmenschen öfter einer Meinung wären? Nein? Weniger Chancen, etwas vom anderen zu lernen? Hmm. Stimmt wohl. Erst durch unterschiedliche Sichtweisen können wir lernen und wachsen. Und nur durch wachsen können wir morgen (nachdem wir wiedermal etwas gewachsen sind) etwas mehr anbieten als noch vor ein paar Tagen. Macht das nicht unsere Gegenwart und die Interaktion mit uns wertvoller für andere und durch die unterschiedlichen Sichtweisen wertvoller für uns selbst? Eine echte Aufwärtsspirale wäre das. Doch was steht dem im Wege? Wenn ich die letzten Gespräche im Freundeskreis revue passieren lasse, dann entstand Reibung oft wegen unterschiedlicher Meinungen dadurch, dass die Beteiligten unterschiedliche Wissensstände hatten. Und was ich dann auch immer wieder feststelle ist, dass der Mensch nicht weiß, was er nicht weiß. Klingt komisch, ist aber so. Und weil das so ist, kann er auch nicht erkennen, wenn seine Meinung auf einer angenommenen Tatsache basiert, die keine Tatsache ist. Und dann passiert folgendes: Jemand argumentiert sehr engagiert für seine Sichtweise. Einer in der Gruppe widerspricht – hat also eine andere Meinung. Soweit so gut. Hätten beide den gleichen Wissensstand, dann wäre zwar nicht unbedingt eine gleiche Meinung die Folge. Zumindest wären aber die Chancen deutlich höher, zu einer qualifizierteren Meinung zu gelangen. Nennen wir Tatsachen „Fakten“, dann helfen wir der Konversation schon auf Sprünge Die einfache Frage „wie sehen denn die Fakten aus?“ kann da schon Wunder bewirken, ohne, dass sich einer der Teilnehmer angegriffen fühlt. Denn während man beim Begriff „Tatsache“ viel leichter geneigt ist, diese anzunehmen und interessanterweise auch, diese zu hinterfragen, ist das einfache Annehmen vermeintlich korrekter Inhalte ein subtiles Versteck für Unwahrheiten, aus denen sich dann aufreibende Gespräche entwickeln, die keinem etwas nützen und in der Regel unnötige Spannungen erzeugen. Unwohlsein in einer solchen Gesprächsatmosphäre ist nach meiner Beobachtung oft die Folge. Unnötig. Also her mit Fakten wann immer es geht. Ich selbst tappe allerdings dabei oft unbeabsichtigt in eine Falle. Wer Fakten fordert, wirkt schnell wie ein Besserwisser. Darauf bin ich mittlerweile zwar besser und besser vorbereitet. Dennoch erfordert es etwas mehr Anstrengung, in solchen Gesprächen voranzukommen.

Wenn dann in einem Gespräch, das zum Wachsen der beteiligten Gesprächspartner beitragen kann, so gut wie möglich Fakten gefunden sind, dann dürften nach meinen Beobachtungen 70 bis 80 Prozent aller Gespräche, die früher von unnötigem Dissens begleitet wurden, entschärft oder thematisch ausreichend umgeleitet worden sein. Doch es geht noch besser. Wann immer wir mit geschärftem Blick und viel Übung erkennen können, an welcher Stelle in einer Konversation immer noch Meinungen die Oberhand gewinnen, dann lohnt es sich, einen Begriff einzuwerfen, von dem viele Menschen noch nie etwas gehört haben. Der Begriff ist ein Adjektiv und lautet „objektivierbar“ Laut Duden bedeutet objektivierbar „sich objektivieren lassend“. Das Gegenteil von subjektiv ist objektiv. Zu dem Begriff Subjekt finden wir im Duden drei Bedeutungsansätze. 1. „mit Bewusstsein ausgestattetes, denkendes, erkennendes, handelndes Wesen“ und 2. „ein Satzglied, in dem dasjenige (z. B. eine Person, ein Sachverhalt) genannt ist, worüber im Prädikat eine Aussage gemacht wird), einen Satzgegenstand“ und 3. „einen verachtenswerten Menschen“. Es gibt weiterhin noch eine Definition aus der Musik aber die vernachlässige ich an dieser Stelle. Ein Subjekt ist also ein Mensch. Subjektiv also irgendwie durch einen Menschen geprägt. Kurz: Eine Meinung. Objektiv hingegen ist das faktische. Wenn es möglich ist, das Faktische, also das Objektive unabhängig vom Menschen wiederholbar zu machen, dann nennt man das „objektivierbar“ also von Meinung befreit – etwas ist objektiv so, weil es objektivierbar gemacht oder gelassen (ermöglicht) wurde.

Natürlich ist es selten hilfreich, in einer normalen Gesprächsrunde unter Freunden eine derartige Abhandlung einzuwerfen und dann zu hoffen, diese stoße auf große Begeisterung. Was jedoch in der Regel funktioniert, ist, darauf hinzuweisen, dass es hilft, Meinung von Fakten zu trennen. Und eine wirksame Methode dazu ist es, vorzuschlagen, eine Meinung auf ihre Objektivierbarkeit hin zu überprüfen. Am besten klappt das wohlwollend und langsam, so dass jeder Gesprächsteilnehmer die Chance hat, den Denkprozess selbst durchzumachen. Ein guter Indikator dafür, ob das in einem Gespräch auf gutem Weg ist, ist das Nicken der Beteiligten. Bei beginnendem Kopfschütteln Einzelner solltest Du das Tempo reduzieren.

Wer also in Konversationen Streit und Streitpotential reduzieren möchte, der kommt mit dem Schwenk hin zu Fakten und dem Versuch, etwas objektivierbar zu machen, in der Regel sehr viel weiter. Üben lohnt sich.

„Wenn du im Recht bist, kannst du dir leisten, die Ruhe zu bewahren; und wenn du im Unrecht bist, kannst du dir nicht leisten, sie zu verlieren.“ – Mahatma Gandhi

Mach mehr draus und entwickle ein Habit für Dich

Irgendwie können wir mitunter nicht anders und müssen stets alles und jeden bewerten. Kann man machen. Muss man aber nicht. Nehmen wir eine Situation immer zuerst mal als das, was sie ist. Eine Situation. Wir akzeptieren sie. Mehr nicht. Dann erst sollten wir entscheiden, ob wir diese unbedingt bewerten müssen. Es kann – muss aber nicht unbedingt – sinnvoll sein, sich auf die eine oder andere Seite der Bewertung zu schlagen, indem wir die Lage als gut oder nicht so gut einschätzen. Ich versuche so oft wie möglich, das Gute zu sehen. Dann geht es mir in der Regel deutlich besser als wenn ich die Situation nicht gut finde. Wir haben letztendlich immer die Wahl. Ein nettes Sprichwort dazu: „Zwei Gefangene schauen aus ihren Zellen in die Ferne. Der eine sieht nur Staub. Der andere die Sterne.“

Hier geht es um die 2. Spielregel des Lebens: „Es ist wie es ist. Bewerten ist optional.“

Wer weniger bewertet, der hat weniger Stress und weniger Spannungen im Umgang mit anderen.

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Blogeintrag #1: Warum das alles?

“Wenn jemand nicht weiß, zu welchem Hafen er segelt, ist kein Wind günstig.” – Seneca

Ich meine: Das Leben. Warum bin ich hier? Ich schreibe gerade diesen Blog. Warum bist Du hier? Du liest gerade diesen Blog. Aber warum schreibe ich ihn? Warum liest Du ihn? Warum tun wir das, was wir tun und nicht das, was wir tun sollten oder glauben, tun zu wollen? Ich knuspere seit vielen Jahren an dieser Frage herum. Am Anfang mehr im Sinne von „Warum tut dieser oder jener Mensch das, was er tut und nicht das, was er oder sie tun sollte oder glaubt tun zu wollen? Was treibt Menschen an? Und wer kann schon sagen, was jemand tun sollte? Und warum sollte er das tun? Ich habe lange gebraucht, um mich einer Antwort zu nähern. Sie mag nicht perfekt sein. Aber es ist meine Antwort und sie scheint mir sehr schlüssig. Sie mag nicht Deine Antwort sein aber Deine Antwort, die nur für Dich gilt und vielleicht sogar ebenfalls sehr schlüssig und stimmig zu sein scheint aus Deiner Sicht, folgt bestimmt dem gleichen Grundgedanken. Also: Was treibt Menschen an?

Ich meine: Das Leben. Warum bin ich hier? Ich schreibe gerade diesen Blog. Warum bist Du hier? Du liest gerade diesen Blog. Aber warum schreibe ich ihn? Warum liest Du ihn? Warum tun wir das, was wir tun und nicht das, was wir tun sollten oder glauben, tun zu wollen? Ich knuspere seit vielen Jahren an dieser Frage herum. Am Anfang mehr im Sinne von „Warum tut dieser oder jener Mensch das, was er tut und nicht das, was er oder sie tun sollte oder glaubt tun zu wollen? Was treibt Menschen an? Und wer kann schon sagen, was jemand tun sollte? Und warum sollte er das tun? Ich habe lange gebraucht, um mich einer Antwort zu nähern. Sie mag nicht perfekt sein. Aber es ist meine Antwort und sie scheint mir sehr schlüssig. Sie mag nicht Deine Antwort sein aber Deine Antwort, die nur für Dich gilt und vielleicht sogar ebenfalls sehr schlüssig und stimmig zu sein scheint aus Deiner Sicht, folgt bestimmt dem gleichen Grundgedanken. Also: Was treibt Menschen an?

Mein Aha-Moment kam mir bei einer Radl-Tour entlang des seichten Flußlaufs der Mangfall bei wunderschöner Sicht auf die oberbayerischen Berge. Der Wendelstein ragte majestätisch aus all den anderen Gipfeln zwischen Chiemgau und Mangfallgebirge heraus. Ich dachte darüber nach, was das Wichtigste im Leben ist. Und ich dachte mir, was wohl eine Umfrage ergeben würde. Was denkst Du? Hier mal ein paar naheliegende Antworten, die mir eingefallen sind:

  • Glücklich sein

  • Meine Familie

  • Meine Ehe/Partnerschaft

  • Meine Kinder

  • Mein Hund/Katze/Haustier

  • Meine Eltern/Geschwister

  • Mein Glaube

  • Meine Religion

  • Meine Gesundheit

Welche davon wäre Deine? Welche kämen für Dich in Frage? Was ist das Wichtigste in Deinem Leben? Vielleicht hast Du ja eine andere Antwort auf diese Frage. Das ist ok.

Ich habe mal rumgefragt und im Internet recherchiert. Glücklich sein und Zufriedenheit werden oft genannt und dann Familie beziehungsweise Partnerschaft und oft auch Gesundheit. Ich denke, dass das auch vom Alter und der Lebensphase abhängt. Wer 25 und gerade frisch verheiratet ist, für den stehen Ehe, Partnerschaft und Kinder höher im Kurs als für Menschen jenseits der 50 und deren Kinder aus dem Haus sind. Ich habe ein paar Bücher gefunden, die sich mit der Frage befassen, was Sterbende am Ende ihres Lebens bereuen.

1. Ich wünschte, ich hätte mehr Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.

2. Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet.

3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.

4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.

5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.

Nun ist diese Aufzählung keine Antwort auf die Frage, was im Leben zählt und was Menschen antreibt. Aber sie ist ein Indikator. Nummer 1, 3 und 5 haben als einzige mit dem Ich zu tun. Weniger zu arbeiten drängt sich als naheliegend auf und schließlich sind es wohl Beziehungen, um die es geht im Leben.

Wer im Internet nach Antworten sucht, findet Glück und Zufriedenheit sowie Beziehungen zu anderen Menschen als Antrieb, das zu tun, was wir tun. Wenn man das Glücklichsein genauer betrachtet, so scheint es da keine eindeutige Formel zu geben. Aber die immer wieder auftauchenden Aspekte drehen ich vielfach um den Sinn und die Richtung des eigenen Lebens. Glück und die Sinnfrage scheinen irgendwie zusammenzuhängen. Ich habe beobachtet und in vielen Recherchen zum Thema Glück immer wieder Hinweise darauf gefunden, dass Menschen, die ihre Richtung, ihre Vision, ihren Sinn des Lebens für sich gefunden haben, eines eint: Je mehr sie sich auf dem Weg zu jenem eigenen Lebens-Sinn befinden oder fühlen, desto glücklicher scheinen sie zu sein oder sich selbst zu sehen. Mir geht es ebenfalls so. Ich nenne meinen Sinn des Lebens mein „Warum“ und habe ganz bewusst einen großen Teil meines täglichen Lebens, meines Tuns, diesem Lebenszweck untergeordnet oder daran ausgerichtet. Ich frage mich einerseits, was ich tun mag, um meinem Warum jeden Tag einen Schritt näher zu kommen und andererseits bei dem, was ich tue, ob es dem Rechnung trägt. Ich selbst bin natürlich auch sehr gerne glücklich und mein persönliches Glücksempfinden spielt aus meiner Sicht eine große Rolle dabei, ob ich frohen Mutes und motiviert auf meinem Weg vorankomme oder mich selbst dabei ausbremse. Das täglich zu beobachten und entsprechend darauf zu reagieren und wenn nötig gegenzusteuern, ist sehr wirksam.

Meine Antwort lautet also: Wer für sich seine Lebensvision gefunden hat, tut sich leichter und ist glücklicher, wenn er erkennen kann, dass er sich auf dem Weg befindet und einen kleinen Schritt weitergekommen ist. Glücklich zu sein kann auf diesem Weg ebenso beschleunigen wie Unglücklichsein das Gegenteil bewirken kann. Die beiden Antriebe „Glücklichsein“ und „Sinn“ treiben sich gegenseitig voran. Wer immerhin aber lediglich glücklich ist, dem wird ohne Sinn und Richtung irgendwann langweilig und der tritt mit all dem Glück auf der Stelle ohne tieferen Sinn. Wer wiederum lediglich seinen Sinn des Lebens gefunden zu haben glaubt, der kommt unfroh (unglücklich) auch nicht so recht voran.

Aber Glücklichsein nur des Glücklichseins wegen kann alleine auch nicht der Sinn des Lebens sein, denn es wäre ein reiner Egoismus, sein Leben lediglich oder vor allem dem eigenen Glück unterzuordnen. Also: Finden wir unsere Aufgabe hier auf Erden und füttern sie täglich mit frohem und dankbarem Tun in kleinen Schritten, dann entwickelt sich daraus eine Aufwärtsspirale der inneren Zufriedenheit und wir sind auf dem Weg.

“Wenn jemand nicht weiß, zu welchem Hafen er segelt, ist kein Wind günstig.” – Seneca

Mach mehr draus und entwickle ein Habit für Dich.

Hast Du schon mal von „den kleinsten Schritten“ gehört? Oft stehen wir vor Aufgaben, die uns überfordern und nur allzu schnell stecken wir dann fest, weil wir nicht erkennen können, wie wir diese Aufgabe lösen können. Mit der folgenden Übung kannst Du ein Verhaltensmuster (Habit) entwickeln, wenn Du etwas Geduld und regelmäßiges Tun investierst: Frage Dich, was der kleinste Schritt auf dem Weg zu Deinem Ziel sein kann, den Du noch heute (am besten sofort) tun kannst. Dann tue genau das und gehe diesen einen kleinsten Schritt. Du wirst sofort danach spüren, dass es Dir besser geht. Du hast die vermeintlich unlösbare Aufgabe zwar damit noch lange nicht gelöst, doch Du hast das getan, was Du tun kannst und Dich damit auf den Weg gemacht. Das Ziel ist nicht mehr ganz so weit weg. Du wirst nach einer Weil ein ganz anderes Gefühl für Deine größeren und auch die kleineren Aufgabenstellungen entwickeln.

Hier geht es um die 1. Spielregel des Lebens: “ Du hast noch genau X Tage zu Leben. Du entscheidest, was Du damit machst.“

Wer diese Spielregel verstanden hat, der treibt bald nicht mehr richtungslos wie die Nussschale im Ozean herum, sondern hat sich auf den Weg zu seinem besten Selbst und einem guten Leben gemacht.

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